Der "Sinn des Lebens" ist ein großer Begriff und führt oft in Richtung Religion oder Esoterik. Andererseits ist Sinnhaftigkeit auch eine zentrale Kategorie des Alltags (“das macht Sinn”, "das ergibt keinen Sinn") und wenn man die Welt als Zusammenspiel vieler kleiner Sinn-Faktoren betrachtet, ergibt sich eine neue Perspektive.
Spannend wird es, wenn man mit den Dimensionen Sinn und Nicht-Sinn (und auch Unsinn) die Wirkung aktueller Medienberichterstattung betrachtet. Denn durch das Übergewicht an Beiträgen über Katastrophen, Konflikte, Skandale und andere Sinn-Brüche haben viele Menschen das Gefühl, in einer Welt ohne (viel) Sinn zu leben. Umgekehrt kann konstruktiver Journalismus mit Berichten über Chancen, Lösungen, Erfolge und Fortschritte aber auch dabei helfen, einen Sinn in der Welt zu erkennen. Das haben die Leser*innen von Squirrel News, unserem gemeinnützigen, kuratierten Nachrichtenservice, kürzlich in einer Umfrage bestätigt.
Der Vortrag soll den Blick dafür schärfen, welche zentrale Rolle die Medien bei der Wahrnehmung von Sinn und Sinnlosigkeit spielen, und erklären, wie eine Berichterstattung aussehen kann, die uns mehr Sinn in der Welt erkennen lässt – auch wenn (und gerade weil) sie dabei immer kritisch und wachsam bleibt.