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Rabinstraße 1
53111 Bonn

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

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Es gibt einen Satz, den ich nicht mehr hören kann: „Wie sollen wir denn Geld verdienen?“

Diese Frage stellen gern Vertreter von Medienhäusern in der Debatte um Paid Content und Medienfinanzierung. Dass sie diese nicht beantworten können ist erschreckend. Wer genauer hinschaut aber ist verwundert. Es gibt viel zu wenig breit erhobenes Marktforschungsmaterial in Print-Häusern. Und selbst wenn, ist es den Schreibenden meist unbekannt. In Redaktionen wabert seit Jahrzehnten der Satz „Meine Leser wollen das – und das nicht“ herum. „Meine Leser“ generieren sich aus den anekdotischen Beobachtungen und Erlebnissen der Redaktionsmitglieder.

Was trocken klingt, lässt sich mit absurden Anekdoten begründen. Da gibt es den großen Zeitungsverlag, der Rechnungen nicht digital verschickt und noch dazu einzeln. Folge: Wer die Rechnungen eines Jahres haben möchte, bekommt 12 Briefe. Oder das Medienunternehmen, das Newsletter verschickt bei denen die erste Zeile darauf hinweist, dass diese am besten im Browser zu lesen seien. Es wäre so lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

Es braucht eine grundlegende Veränderung, soll der Journalismus nicht zum Hobby werden oder zum staatlich geförderten Luxus:

  • Entscheider müssen raus aus ihren Filterblasen.
  • Wir brauchen mehr Diversität.
  • Medienhäuser brauchen Prozesse und Strukturen (nein, keine besseren, sondern erschreckend oft überhaupt welche).
  • Die Unternehmen müssen sich radikal auf ihre Kunden ausrichten.
  • Redaktionen müssen vollständig umgebaut werden mit dem Fokus auf spezifische Themenbereich.
  • Wir brauchen individualisierte Angebote mit realistischer Preisgestaltung.
  • Onlinewerbung muss neu gedacht werden.
  • Medien müssen Communitys um sich herum aufbauen.

Zeit zum Anpacken: Dieser Vortrag soll die schlimme Lage unterhaltsam aufzeigen, aber auch Mut machen. Im besten Fall packen sich hinterher MedienmacherInnen und ihre KundInnen Stemmeisen und Fahnen, stürmen die Medienunternehmen und starten die dringend notwendige Revolution.

Thomas Knüwer

Thomas Knüwer

Handelsblatt, Wired Deutschland, kpunktnull

Redakteur, Reporter, Ressortleiter

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